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Um 24 Prozent ist die Suizidrate bei Ärztinnen höher als in der Allgemeinbevölkerung. Das ist das Ergebnis einer im British Medical Journal veröffentlichten Metaanalyse einer Forschungsgruppe der MedUni Wien.
24 Prozent: Um so viel ist die Suizidrate bei Ärztinnen höher als in der Allgemeinbevölkerung. Das ist das Ergebnis einer im British Medical Journal veröffentlichten Metaanalyse einer Forschungsgruppe der MedUni Wien. Werden nicht nur die neuesten, sondern auch ältere Studien in der Analyse berücksichtigt, so erhöht sich dieser Wert sogar auf 76 Prozent. Bei Ärzten war laut Daten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung das Suizidrisiko nicht erhöht.
Das Forschungsteam am Zentrum für Public Health um Eva Schernhammer (Leiterin der Abteilung für Epidemiologie) und die Erstautorin der Publikation Claudia Zimmermann untersuchte in der Metaanalyse 39 Beobachtungsstudien aus 20 Ländern, die zwischen 1960 und 2024 veröffentlicht wurden. Betrachtet wurden zwei Beobachtungszeiträumen (1935-2020 und 1960-2020).
Die Ursachen für einen deutlichen Rückgang der Suizidraten bei Ärztinnen und Ärzten über die letzten Jahrzehnte sind nicht bekannt. Eine stärkere Sensibilisierung für psychische Gesundheit und die Unterstützung von Ärzt*innen am Arbeitsplatz könnten eine Rolle gespielt haben, so die Autor*innen. Das hohe Maß an Heterogenität zwischen den Studien deute darauf hin, dass das Suizidrisiko von Ärzt*innen in verschiedenen Populationen nicht einheitlich ist, heißt es in der Publikation. Dies sei wahrscheinlich auf Unterschiede in der Ausbildung und dem Arbeitsumfeld in den verschiedenen Gesundheitssystemen sowie auf unterschiedliche Einstellungen und Stigmatisierungen in Bezug auf psychische Gesundheit und Suizid zurückzuführen.
Eine zusätzliche Analyse ergab eine signifikant, nämlich um 81 Prozent, höhere Suizidrate bei männlichen Ärzten im Vergleich zu anderen Berufsgruppen mit ähnlichem sozioökonomischen Status. Bei Ärztinnen sah das Verhältnis ähnlich aus, aber die Zahl der in Frage kommenden Studien war zu gering für eine separate Analyse. Die Autor*innen fordern weitere Anstrengungen bei der Erforschung und Verhütung des ärztlichen Suizides, insbesondere bei Medizinerinnen.
Quelle: Zimmermann et al: Suiciderates among physicians compared to the general population in studies from 20 countries: gender-stratified systematic review and meta-analysis. British Medical Journal, 386, 2024
Bild: erstellt mit Bing/Copilot