Raschere Hilfe bei Kniearthrose: Projekt "deepForce" erhält eAward
Ein Forschungsteam der Fachhochschule St. Pölten hat gemeinsam mit dem Orthopädischen Spital Speising den IT-Wirtschaftspreis eAward 2024 in der Kategorie "Machine Learning und KI" erhalten. Sie untersuchen, wie in Zukunft Patient*innen mit Kniearthrose schneller und effizienter geholfen werden kann.
Die Fachhochschule St. Pölten hat mit ihren Partner*innen - die Medizinische Universität Wien und das Orthopädische Spital Speising - für das innovativen Projekt "deepForce" den IT-Wirtschaftspreis "eAward 2024" in der Kategorie "Machine Learning und KI" gewonnen. Diese Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung des Projekts, das die Diagnose und Behandlung von Kniearthrose durch den Einsatz künstlicher Intelligenz revolutioniert.
"deepForce" ist ein interdisziplinäres Projekt, das die zeiteffiziente Bestimmung von Kniekontaktkräften in der klinischen Ganganalyse ermöglicht. Durch den Einsatz von Machine Learning und Deep Learning-Technologien kann der bisher zeitaufwändige Prozess der Ganganalyse von mehreren Stunden auf wenige Sekunden reduziert werden.
Das Herzstück von "deepForce" ist ein Physik-basierter Deep-Learning-Ansatz. Basierend auf Daten aus der instrumentierten 3D-Ganganalyse (3DGA) können Kniekontaktkräfte innerhalb von Sekunden vorhergesagt werden. Dies stellt einen enormen Fortschritt gegenüber den bisher notwendigen komplexen und zeitaufwendigen Computersimulationen dar. Für das Training der KI wurden über 1.000 anonymisierte Patient*innendaten und mehr als 12.000 Schritte analysiert. Diese umfangreiche Datenbasis ermöglicht präzise und zuverlässige Vorhersagen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Das Projekt "deepForce" ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es vereint Expertise aus den Bereichen Gesundheitswissenschaften, Creative Media Technologies und Künstliche Intelligenz.
Die Jury des eAward 2024 würdigte "deepForce" als "Super-Anwendungsfall für KI" mit "doppeltem Nutzen für Betroffene und Gesellschaft". Das Projekt verspricht nicht nur eine verbesserte Patientenversorgung, sondern auch eine Reduzierung der Kosten im Gesundheitswesen.
Brian Horsak, Projektleiter von "deepForce": "Der Einsatz von KI ermöglicht es uns, einen zeitaufwendigen und teils fehleranfälligen Prozess in der Ganganalyse drastisch zu verkürzen. Dies kommt letztendlich den Patienten zugute."
Foto: v.l.n.r. Matthias Zeppelzauer (St. Pölten UAS), Quehenberger Viktoria (St. Pölten UAS), Brian Horsak (St. Pölten UAS), Hans Kainz (University of Vienna), Andreas Kranzl (Orthopaedic Hospital Vienna-Speising); © Milena Krobath / eAward