
Seit 130 Jahren prägt Wilhelm Conrad Röntgens Entdeckung der Röntgenstrahlen die Medizin: Sie ermöglichte erstmals schmerzfreie Einblicke in den Körper und begründete die Radiologie – eine Revolution für Diagnose und Therapie.
Text: Minna Friedl
Am 8. November 1895 – also vor 130 Jahren – wurde die Grundlage für eine regelrechte diagnostische und therapeutische Revolution entdeckt: die Röntgenstrahlen, benannt nach Wilhelm Conrad Röntgen. Dadurch war es erstmals möglich, das Innere des menschlichen Körpers zu betrachten, ohne Schmerzen zu verursachen. Knochenbrüche und Fremdkörper konnten ohne chirurgische Eingriffe oder Abtasten des/der Patient*in lokalisiert werden.
„Röntgens Entdeckung der X-Strahlen war eine technische und wissenschaftliche Sensation, die den Grundstein für die Entwicklung der Radiologie legte. Röntgenstrahlen revolutionierten seither viele Bereiche der Forschung. Die medizinische Bildgebung ist aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr wegzudenken und spielt zunehmend auch in der Therapie verschiedenster Erkrankungen eine entscheidende Rolle", erklärt aus Anlass des Jubiläums der Obmann der Bundesfachgruppe Radiologie (BURA) MR Dr. Klaus Wicke.
Dabei waren dies nicht die einzigen Vorteile der Entdeckung. Wilhelm Conrad Röntgen leitete mit seiner Entdeckung vielfältige Entwicklungen für medizinische Anwendungen ein. Die Radiologie wurde zur eigenständigen Fachrichtung in der Medizin, technologisch kam es laufend zu Fortschritten – wie etwa die Computertomografie (CT) bestätigt. Sie ermöglicht dreidimensionale Rekonstruktionen der Körperschichten innerhalb Sekunden. Weitere Leistungen in der Radiologie sind Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT).
Radiolog*innen erstellen heute nicht nur Diagnosen, sondern können auch therapeutische Aufgaben wahrnehmen – in der interventionellen Radiologie. In der Schmerz- und Tumortherapie werden Gefäße ohne große Eingriffe geöffnet und innere Blutungen können gestillt werden. Alles Errungenschaften, die auf Wilhelm Conrad Röntgen zurückzuführen sind.
Titelbild auf der Basis eines Fotos von Freepik