Trotz sicherer und verfügbarer Impfstoffe sind längst eingedämmte Krankheiten wieder auf dem Vormarsch. Die Zahl der Keuchhustenfälle stieg zuletzt im Jahresvergleich um 450 Prozent.
In Österreich führen sinkende Durchimpfungsraten und Impflücken dazu, dass vermeintlich besiegte Infektionskrankheiten wieder verstärkt auftreten. So stiegen im Jahr 2024 die Fälle von Keuchhusten laut AGES-Radar für Infektionskrankheiten gegenüber dem Vorjahr um 450 Prozent – von 2.971 Fällen im Jahr 2023 auf 15.465 Fälle. Damit liegt die Zahl auf dem Niveau der 1960er Jahre – also vor Einführung breiter Impfprogramme. Die Ursache liegt unter anderem in der aktuell niedrigen Durchimpfungsrate von 84 Prozent, die zu den schlechtesten in Europa zählt. Auch Maserninfektionen nehmen wieder zu: 2024 wurden 527 Fälle registriert, davon mussten 120 Personen stationär behandelt werden – das entspricht einem Anteil von knapp 23 Prozent.
Auf diese aktuellen Entwicklungen weist aus Anlass der „World Immunization Week“ vom 24. bis 30. April die Interessensvertretung der pharmazeutischen Industrie PHARMIG hin. Diese Entwicklung gefährde nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch das Gesundheitssystem, betont die PHARMIG. Impfungen vermeiden nicht nur Erkrankungen, sondern verringern auch die wirtschaftliche Belastung, die Krankheitsausbrüche mit sich bringen.
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