
61 Prozent der befragten Ärzt*innen in Ausbildung sind mit der Basisausbildung zufrieden, wie die aktuelle Ausbildungsevaluierung der Österreichischen Ärztekammer zeigt.
Text: Minna Friedl
Die postpromotionelle Ausbildung in Österreich wird von befragten Jungmediziner*innen insgesamt gut bewertet: 61 Prozent äußerten sich „eher zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Basisausbildung, beim Klinisch Praktischen Jahr (KPJ) lagen die Zustimmungswerte bei 56 Prozent.
Das sind einige Ergebnisse der ärztlichen Ausbildungsevaluierung, die seit drei Jahren die Bundeskurie angestellte Ärzte (BKAÄ) der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) gemeinsam mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich durchführt. Im Zentrum standen in diesem Jahr Modulfragen zum Thema Basisausbildung und KPJ sowie die Aus- und Weiterbildung der österreichischen Ärzt*innen in Ausbildung.
5.900 von ihnen nahmen an der Evaluierung 2025 teil. Insgesamt wird die ärztliche Ausbildung mit 4,69 von maximal 6,0 Punkten bewertet.
Trotz dieser sehr positiven Ergebnisse, gibt es weiterhin Luft nach oben, wie die ÖÄK bestätigt. Vor allem was die Inhalte im KPJ und in der Basisausbildung angeht: 48 Prozent der Befragten gaben an, dass diese sich oftmals überschneiden. Erstrebenswert wäre ein besseres Abstimmen der Ausbildungsteile, um Redundanzen vorzubeugen, wie Turnusärztevertreter*innen der BKAÄ fordern .
Obwohl die Basisausbildung am schlechtesten von den verschiedenen Ausbildungsabschnitten bewertet wird, befürworteten doch 80 Prozent der Ärzt*innen eine Beibehaltung, trotz Kritik an diesem Modell seitens Universitäten.
Die Frage, ob die Basisausbildung verpflichtend sein soll, zeigte regional deutliche Differenzen in den Antworten. Oberösterreich mit 72,2 Prozent und Salzburg mit 67,9 Prozent waren die Spitzenreiter in Sachen verpflichtender Basisausbildung. In Tirol mit 52,8 Prozent und Wien mit 54,8 Prozent gibt es am wenigsten Zustimmung dafür. „Dort, wo es kaum Wartezeiten auf Ausbildungsplätze nach der neunmonatigen Basisausbildung gibt und dort wo sie strukturiert abläuft, wird diese auch nicht als so belastend empfunden“, begründet Harald Mayer, ÖÄK-Vizepräsident die Ergebnisse.
Die Evaluierung ergab auch, dass Ärzt*innen in Ausbildung sich viel fortbilden. 77 Prozent der Befragten tun dies zumindest sechs bis zehn Tage oder mehr im Jahr. Mehr als 15 Tage pro Jahr bilden sich sieben Prozent fort. 36 Prozent absolvieren die Aus- oder Fortbildung in ihrer Freizeit. Laut Umfrage wird es rund 80 Prozent der Jungärzt*innen ermöglicht, relevante Fortbildungen zu besuchen.
Titelbild auf der Basis eines Fotos von Pixabay