Am Ordensklinikum Linz automatisiert ein neues Vitaldaten-Messgerät die Erfassung und Dokumentation von Puls, Blutdruck und Körpertemperatur. Das schafft mehr Zeit für den Patient*innenkontakt.
Text: Birgit Kofler
Am Ordensklinikum Linz sind seit kurzem mobile Vitaldaten-Monitore im Einsatz. Sie messen Puls, Blutdruck und Körpertemperatur und übertragen die Ergebnisse automatisch ins elektronische Patient*innendatensystem.
Gerade in der Pflege, wo der direkte Kontakt zu Patient*innen im Mittelpunkt steht, zählt jede Minute. „In der Pflege ist es sehr wichtig, den Prozess rund um Patient*innen qualitativ hochwertig und effizient zu gestalten, sodass für den Patient*innenkontakt ausreichend Zeit bleibt. Mit den digitalisierten Messgeräten ist das möglich, denn sie erleichtern die Überprüfung der Vitaldaten und reduzieren den dazugehörigen Dokumentationsaufwand. Durch die automatisierte Messung und Dokumentation der Vitalparameter wird der Arbeitsalltag spürbar entlastet und wertvolle Zeit für die individuelle Betreuung gewonnen“, erklären Georgine Gattermayr, MBA, und Elisabeth Märzinger, MScN, die beiden Pflegedirektorinnen am Ordensklinikum Linz.
Georgine Gattermayr, MBA, Pflegedirektorin Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
Martin Obereder, MBA
Elisabeth Marzinger, MScN, Pflegedirektorin Ordensklinikum Linz Elisabethinen
Bislang benötigten Pflegekräfte für eine Messrunde mindestens drei einzelne Instrumente. Nach der Erhebung mussten die Werte zunächst notiert und später im System eingetragen werden – ein kleinteiliger Ablauf, bei dem auch Fehler entstehen können. Der neue Monitor vereinfacht diesen Prozess: Nach dem Scannen des Patient*innen-Armbands erkennt das Gerät, um wen es sich handelt, und verbindet sich automatisch mit der elektronischen Fieberkurve Meona.
Die Ausstattung umfasst ein Ohrthermometer, einen Blutdruckmesser und ein Pulsoximeter. Alle Geräte sind mit dem Monitor gekoppelt, die Ergebnisse werden sofort abgespeichert. „Es ist sehr praktisch, dass alle Messgeräte an einem Gerät hängen und durch die automatische Weiterleitung der Vitalwerte gibt es keinen Raum für Fehler. Das erleichtert den Alltag unserer Pflegekräfte und ist ein großer Gewinn für die Sicherheit unserer Patient*innen“, sagt Martin Obereder, MSc, der im Ordensklinikum für die Digitalisierung im Pflegebereich zuständig ist und die Implementierung der Vitaldaten-Messgeräte verantwortete.
Neben der Zeitersparnis spielt auch die Patient*innensicherheit eine Rolle. Durch die direkte Datenübertragung sind aktuelle Werte jederzeit abrufbar – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Ärzt*innen bzw. andere Gesundheitsberufe.
Das Beispiel in Linz reiht sich in eine allgemeine Entwicklung ein: Viele österreichische Spitäler arbeiten derzeit daran, Dokumentationsprozesse zu digitalisieren. Ziel ist es, Pflegekräfte von Routinetätigkeiten zu entlasten und Informationen schneller verfügbar zu machen.
Am Ordensklinikum Linz zeigt sich bereits nach den ersten Wochen ein klares Bild: weniger Schreibarbeit, weniger Fehlerquellen, Entlastung der Pflegekräfte und mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Patient*innen. Ein plakatives Beispiel, wie Pflegearbeit durch neue Technologien zugleich patient*innenzentrierter werden kann.
Alle Fotos © Ordensklinikum Linz
Portraits:
Martin Obereder, MSc
Elisabeth Märzinger, MScN, Pflegedirektorin Ordensklinikum Linz Elisabethinen
Georgine Gattermayr, MBA, Pflegedirektorin Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern